Systematische Parodontitis-Therapie

Mit Strategie zum nachhaltigen Erfolg.


Unser oberstes Ziel ist der Erhalt Ihrer natürlichen Zähne. Dabei stellt die Parodontologie eine Schlüsseldisziplin dar. Technische und biologische Erkenntnisse der letzten Jahre in Kombination mit der entsprechenden Qualifizierung können die Erfolgsaussichten signifikant steigern. Wir freuen uns deshalb sehr, Ihnen dieses an Materialien, Methoden und Know-how im Rahmen der Systematischen Parodontitis Therapie anzubieten.

Grundlegendes:
Der Erfolg einer Parodontitis Therapie steht und fällt mit der effizienten und nachhaltigen Infektionskontrolle im gesamten Mundraum. Aufgrund der Komplexität der Ursachen ist dazu eine antiinfektiöse TherapieKETTE notwendig, die wir Ihnen im Folgenden näher vorstellen möchten.


Entwicklung parodontaler Erkrankungen

Parodontitisbehandlung


Hygiene Phase

Diese erste Phase ist von größter Wichtigkeit! Denn wenn Schmutznischen in Ihrem Gebiss zurückbleiben, ist die bakterielle Wiederbesiedlung vorprogrammiert und der Behandlungserfolg bleibt aus. Alles muss also perfekt pflegbar sein! Mögliche Bakterien Schlupfwinkel sind: kariöse Defekte, undichte Füllungs- und Kronenränder, infizierte Wurzelfüllungen oder sehr häufig, ungünstig liegende Weisheitszähne.

Auch wenn es die Sache nicht gerade leichter (und uns nicht beliebter) macht: Aber ohne eine konsequente Elimination ALLER Schmutznischen kann es keine parodontale Stabilität geben.

Parodontale Vorbehandlung

Die PAV erfolgt in der Regel in 2 Sitzungen. Ziel ist eine erste Reduzierung der Bakterienzahl durch eine perfekte Reinigung ÜBER dem Zahnfleischrand (supragingival). Außerdem ist es extrem wichtig, dass Sie alle Informationen, Techniken und Hilfsmittel erhalten, um eine optimale häusliche Mundhygiene betreiben zu können.

All das sind Voraussetzungen für die Erhebung des Parodontal Status.

Bei besonders schweren oder aggressiven Parodontitis Formen kann ein Bakterientest sinnvoll sein.

Parodontal Status

Etwa 2 Wochen nach Abschluss der PAV ist die oberflächliche Entzündung abgeklungen. Nun können wir einen unverfälschten, Millimeter genauen Parodontal Status erheben, um ein möglichst exaktes 3-dimensionales Bild von den tatsächlichen Knochenverlusten zu erhalten.

Wenn ansonsten auch alle Voraussetzungen, inklusive aktueller Röntgenbilder, erfüllt sind kann der Antrag bei der gesetzlichen Krankenversicherung gestellt werden.

Parodontal Behandlung 1 & 2

Die Parodontitis Therapie findet in der Regel in 2 Sitzungen (rechte Seite-linke Seite) an zwei aufeinander folgenden Tagen unter örtlicher Betäubung statt (Full-mouth-scaling-Konzept). Dabei werden die Wurzeloberflächen (subgingival) von den fest anhaftenden Konkrementen befreit, geglättet und gereinigt.

Bei besonders schweren oder aggressiven Fällen ist die Gabe eines Antibiotikums sinnvoll.

Parodontale Nachbehandlung

Eine Woche nach der PAB findet eine kurze Sichtkontrolle des Heilungsverlaufes statt. Manchmal kann eine Nachpolitur oder die Anpassung der häuslichen Mundhygiene Artikel sinnvoll sein.

Reevaluation

10 Wochen nach der PAN sollte die erste ausführliche Nachmessung der Taschentiefen erfolgen. Dann können wir 1:1 vergleichen, ob die Therapieziele erreicht wurden.

Außerdem ist nun der richtige Zeitpunkt für die erste unterstützende Parodontitis Therapie (UPT)!

Unterstützende Parodontitis Therapie

Der Ablauf entspricht dem der professionellen Zahnreinigung (PZR). Allerdings erfordert die Reinigung eines parodontal beeinträchtigten Gebisses deutlich mehr Aufwand und kann lokal durch  Maßnahmen, wie die Einlage eines Periochip oder eine Photodynamische Therapie weiter intensiviert werden.

WICHTIG! Im ersten Jahr nach PAB sollte die UPT alle 3 Monate erfolgen, um die Parodontitis verursachenden Bakterien sicher unter dem kritischen Schwellenwert in Schach zu halten. Wenn sich die gewünschte Stabilität abzeichnet, kann das Intervall sukzessive auf maximal 6 Monate erhöht werden.

Parodontal Chirurgie

Früher wurde die Entscheidung zur chirurgischen Therapie recht früh und deshalb auch häufiger getroffen. Die Vorgabe der GKV ist nach wie vor, dass die Entscheidung maximal 12 Wochen nach Abschluss der PAB getroffen werden muss. Stand der Wissenschaft ist aber, dass dieser Zeitpunkt sehr früh gewählt ist und minimal invasiven Therapien der Vorrang gegeben werden sollte. Die parodontale Heilung benötigt häufig einen längeren Zeitraum, sodass später der Umfang parodontal chirurgischer Maßnahmen geringer gehalten werden kann.

WIE VIEL? – Kosten

Wenn der betreffende Zahn die parodontologischen Richtlinien erfüllt wird der Parodontal Status, die eigentliche Parodontitis Therapie, die parodontale Nachkontrolle sowie parodontal chirurgische Basiseingriffe nach dem Wirtschaftlichkeitsgebot - „ausreichend, wirtschaftlich, zweckmäßig“- von der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) übernommen. Die parodontale Vorbehandlung (PAV), die unterstützende Parodontitis Therapie (UPT), die ausführliche Reevaluation und moderne parodontal chirurgische Maßnahmen sind nicht im Leistungskatalog vorgesehen.

Für Zähne mit fraglicher Prognose sieht die GKV die Entfernung vor, da BehandlungsVERSUCHE grundsätzlich nicht Leistung der GKV ist. Mit modernen Behandlungsmethoden sind aber auch diese „Problemzähne“ häufig langfristig zu erhalten wodurch Zahnersatz vermieden werden kann.

Deshalb informieren wir Sie fair, wann es sich zu kämpfen lohnt.

Natürlich besteht dann die Möglichkeit diese Zähne nach der Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ) privat zu therapieren. Selbstverständlich erstellen wir Ihnen vor Behandlungsbeginn einen individuellen Kostenplan, damit Sie Ihren Eigenanteil verbindlich einschätzen können.